Amerikanische Faulbrut - Aktueller Fall im Raum Zirndorf
Am Freitag bekam ich einen Anruf vom Landratsamt, auf dem Gebiet der Stadt Zirndorf gibt es einen Fall der Amerikanischen Faulbrut. Es wurde ein Sperrbezirk von einem Kilometer angelegt und meine Bienenvölker stehen mittendrin. Ob ich denn noch Bienenvölker habe und wann der veterinärmedizinische Dienst vorbeikommen könnte, um meine Bienen zu begutachten. Ich kannte das Prozedere schon. 2018 gab es auch schon einmal einen Fall, da war das Sperrgebiet allerdings auf komplett Zirndorf ausgeweitet.

Amtliche Kontrolle meiner Bienenvölker – alles in Ordnung
Heute, am Montag, stand die offizielle Kontrolle durch den veterinärmedizinischen Dienst an. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter kam vorbei und inspizierte gemeinsam mit mir meine Bienenvölker. Das erfreuliche Ergebnis: Es wurde keine Amerikanische Faulbrut festgestellt – alle Völker sind gesund.
Da ich meine Bienen regelmäßig kontrolliere, wusste ich bereits, dass kein Befall vorliegt. Ich freue mich, dass meine Bienen gesund sind und werde weiterhin alles dafür tun, dass das so bleibt.

Doch um was handelt es sich da eigentlich genau?
Amerikanische Faulbrut: Eine hochansteckende Gefahr für Bienenvölker
Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Brutkrankheit, die ausschließlich die Bienenlarven betrifft. Der Erreger, Paenibacillus larvae, bildet Sporen, die extrem widerstandsfähig sind. Diese Sporen können Jahrzehnte im Bienenmaterial überleben. Die Larven infizieren sich meist beim Fressen des kontaminierten Futters. Danach zersetzt das Bakterium die Larven von innen – ein fauliger Geruch und schleimiger Zerfall sind typische Merkmale.
Diese Krankheit ist meldepflichtig. Im Falle eines Befalls müssen alle betroffenen Völker sofort vernichtet werden. Die Beuten, Waben und Gerätschaften werden unter Aufsicht verbrannt oder desinfiziert. Dieser Eingriff ist drastisch, aber notwendig, um eine Ausbreitung zu verhindern. Die gute Nachricht: Imkervereine bieten ihren Mitgliedern eine Versicherung an, die diesen wirtschaftlichen Schaden abdeckt.
Amerikanische Faulbrut: Vorsorge durch Wissen und Verantwortung
Gerne möchte ich auch noch etwas ansprechen: Sich selbst Bienenvölker zu halten, ist zurzeit leider eine „Modeerscheinung“. Viele schaffen sich ein Volk an, merken dann aber, dass es mit viel Arbeit und Wissen verbunden ist. Dass es sich dabei um Lebewesen handelt, scheint den meisten Menschen nicht bewusst zu sein.
Sobald sie dann auf die ersten Probleme stoßen, wird das Volk sich selbst überlassen oder man schiebt Inspektionen vor sich her. Es ist besonders wichtig, Bienenvölker zu untersuchen. Ganz besonders jetzt im Frühling.
Auch ich habe vor 20 Jahren mit einem Volk angefangen, war aber bereits Mitglied in einem Imkerverein. Dort lernte ich alles Wichtige über Bienen, Krankheiten, Haltung, Honig. Man kann sich dort mit Gleichgesinnten austauschen und im Herbst kommt man zum gemeinsamen „Rähmchen-Waschen“ zusammen.
Ich kann nur jedem ans Herz legen, sich einem Imkerverein anzuschließen. Im Frühling gibt es auch „Schnupperimkern“, man geht also keine Verpflichtung ein. Entscheidet man sich für einen Verein, ist man zudem gleich versichert.
Diese Versicherung greift auch dann, wenn ein Volk sich mit der Amerikanischen Faulbrut angesteckt hat. Das Volk wird eingeschwefelt, der Kasten verschlossen und alles wird unter Aufsicht verbrannt. Dies erzeugt einen wirtschaftlichen Schaden, den die Versicherung zum größten Teil abdeckt.
Amerikanische Faulbrut: Kein Risiko für meinen Honigverkauf
Meinen Kunden möchte ich versichern, dass meine Bienen gesund sind. Ich habe erst letzte Woche einen Ableger machen müssen, da eins meiner Völker schon sehr stark ist. Im Moment sind Königinnenzellen angelegt, d.h. das Volk bereitet sich auf eine frische, legefreudige Königin vor.
Im Moment haben wir keinen Honig mehr, aber sobald ich im Mai oder Juni Honig geschleudert und abgefüllt habe, werde ich dies bekannt geben. Die Kunden, die per Mail kontaktiert werden wollten, werden zuerst von mir hören. Sonderwünsche werden wie immer gerne berücksichtigt. Und wer sich persönlich überzeugen möchte, darf bei schönem Wetter am Wochenende gerne vorbeischauen.