So überstehen meine Bienen den Winter: Ein Blick in den Wintercluster
Was meine Bienen im Herbst und Winter tun
Wenn die Tage kürzer werden und die Natur zur Ruhe kommt, beginnt für meine Honigbienen eine entscheidende Phase. Ich erzähle euch aus meiner Praxis, wie sie sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten und wie ich als Imker unterstützend eingreife. Die Bienen ruhen nicht einfach, sondern halten den Stock aktiv am Leben, sammeln Energie und bleiben eng zusammen – besonders im sogenannten Wintercluster. Schon im Herbst kann man beobachten, wie sie jede freie Ecke im Stock sichern und Vorräte kontrollieren, damit der Winter gut überstanden wird.
Herbstvorbereitung und der Wintercluster
Im Herbst sammeln die Bienen noch einmal Nektar und Pollen, dichten den Stock ab und die Königin reduziert die Eiablage. Gleichzeitig bilden sich die Winterbienen, die die Kolonie durch die kalten Monate tragen. Dabei entsteht der Wintercluster, eine dichte Traube aus Bienen, die sich gegenseitig wärmt. Ich achte darauf, dass genug Honigreserven vorhanden sind, weil eine starke Bienentraube nur mit ausreichend Futter überleben kann. Auch die Drohnen werden jetzt aus dem Stock entfernt, sie würden nur Energie verbrauchen. Jede dieser Maßnahmen sichert die Stabilität des Clusters über die kalten Monate hinweg.
Aktiv bleiben im Winter mit dem Wintercluster
Im Winter formt sich die Kolonie zu einem Wintercluster, der im Inneren des Stocks Wärme erzeugt. Die Bienen bewegen ihre Flugmuskulatur, um die Temperatur hochzuhalten, während draußen Minusgrade herrschen. Selbst bei Kälte sind die Bienen nicht vollständig inaktiv. Ich beobachte immer wieder, dass sie bei mildem Wetter kurze Ausflüge unternehmen, um den Stock sauber zu halten. Diese Bewegung ist wichtig für ihre Gesundheit und das Überleben der Kolonie. Dabei kann man erkennen, wie gut die Bienen ihre Kräfte koordinieren, um die Wärme im Cluster konstant zu halten.
Futterversorgung im Wintercluster
Die Ernährung ist im Winter entscheidend. Der Wintercluster lebt von den im Sommer und Herbst eingelagerten Honigvorräten. Ist der Vorrat zu klein, droht die Gefahr, dass die Kolonie verhungert. Deshalb prüfe ich regelmäßig, ob ausreichend Honig vorhanden ist, damit der Wintercluster stabil bleibt. Gleichzeitig sorge ich dafür, dass der Stock trocken bleibt, denn Feuchtigkeit kann die Bienen schwächen. Mit diesen einfachen Maßnahmen unterstütze ich meine Bienen, damit sie gesund aus dem Winter kommen und im Frühjahr stark und aktiv wieder starten können.
Zum Schluss möchte ich euch noch mitteilen, dass von meinem diesjährigen Sommerhonig nur noch wenige Gläser übrig sind, sowohl cremig als auch flüssig. Wer sich also noch ein Glas sichern möchte, sollte nicht zu lange warten. Sobald diese Vorräte aufgebraucht sind, heißt es geduldig sein, denn neuen Honig wird es erst wieder im Mai 2026 geben. Ich freue mich aber schon jetzt darauf, dann wieder frischen Honig aus meiner Imkerei anbieten zu können.

